Die Blutgruppen
 
Katzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt -
durch´s Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen.

(E.M. Hemingway)

 
 
1. Blutgruppensystem der Katze
2. Genetische Bestimmung der Blutgruppe
 
 

1. Blutgruppensystem der Katze

Unabhängig von der Rasse haben die meisten Katzen die Blutgruppe A. Dass es bei Katzen verschiedene Blutgruppen gibt, daran denken immer noch viel zu wenig Züchter.

Erkranken und sterben die Kitten ohne erkennbare Ursache, kurz nach der Geburt, kann es sich um eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Katzenmutter und Katzenkindern handeln.

Wichtig ist immer die Blutgruppe der Mutter.

Bei der Blutgruppen-Unverträglichkeit kommt es zum Zerfall der roten Blutkörperchen beim Kitten, zur Ausscheidung von dunklem Harn, zur Gelbsucht und zur Blutarmut. Die Neugeborenen hören auf zu trinken und werden zusehends schwächer, was innerhalb weniger Tage zum Tode führt.

Kitten, die nicht sterben, können schwere Durchblutungsstörungen und Blutgerinsel bekommen, was zu einem Absterben von Zehen und der Schwanzspitze führen kann

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Katzen mit der Blutgruppe A besitzen geringe Antikörper gegen die Blutgruppe B
   
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Katzen mit der Blutgruppe B besitzen starke Antikörper gegen die Blutgruppe A
   
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Katzen mit der Blutgruppe AB besitzen keine Antikörper gegen die  Blutgruppe A und die Blutgruppe B

 

Besonders gefährlich ist daher die Verpaarung einer B-Katze mit einem A Kater.

Ist eine solche Verpaarung passiert, so dürfen die Kitten in den ersten drei Tagen keine Muttermilch erhalten, sondern mit spezieller Katzenmilch – oder durch eine Katzenamme mit Blutgruppe A – ernährt werden.


Blutgruppen-Beispiele

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Verpaart man eine „A-Katze“ mit einem „A-Kater“ bekommt man einen kompletten Wurf mit der Blutgruppe A und es besteht keine Gefahr für die Kitten.
   
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Verpaart man eine „B-Katze“ mit einem „B-Kater“ bekommt man einen kompletten Wurf mit der Blutgruppe B. Auch hier besteht keine Gefahr für die Neugeborenen.
   
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Verpaart man eine „A-Katze“ mit einem „B-Kater“, so bekommt man auch hier einen kompletten Wurf mit der Blutgruppe A, denn die Blutgruppe A ist gegenüber der Blutgruppe B dominant. Hier besteht ebenfalls keine Gefahr für die Katzenkinder.
   
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Verpaart man eine „B-Katze“ mit einem „A-Kater“, dann werden auch hier alle Kitten mit der Blutgruppe A geboren, denn, wie bereits oben beschrieben, die Blutgruppe A ist dominant gegenüber der Blutgruppe B, aber hier besteht Lebensgefahr für die A-Kitten. Grund hierfür ist, dass die Blutgruppe der Mutter, also „B“ starke Antikörper gegen die Blutgruppe A der Kitten hat und die roten Blutkörperchen der Neugeborenen zerstören würde, wenn sie die Kolostralmilch trinken.
   
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Verpaart man eine „AB-Katze“ mit einem „B-Kater“, so werden 50% der Kitten mit der Blutgruppe A geboren und 50% mit der Blutgruppe B. Für die A-Kinder bedeutet es keine Gefahr. Die Kinder der Blutgruppe B sind jedoch gefährdet.
   
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Verpaart man eine „B-Katze“ mit einem „AB-Kater“, kommen wieder  „A-Kinder“ und „B-Kinder“ zur Welt. Für die B-Kinder ist dies problemlos, da die Mutter auch die Blutgruppe B hat, aber für die A-Kinder besteht  Lebensgefahr.

 

Die Blutgruppe B ist nicht dramatisch und sie bedeutet auch nicht, dass die Katze aus der Zucht genommen werden muss, jedoch muss für diese Katze der richtige Paarungspartner gesucht werden, um den anschließend geborenen Kitten einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen.

Nur ein Bluttest kann Klarheit bringen und dem Züchter Sicherheit geben, die richtigen Verpaarungen zu planen.

Mit freundlicher Genehmigung von
Barbara Hickmann

http://www.katzenzuchtbuch.info

 

2. Genetische Bestimmung der Blutgruppe

Die Vererbung der Blutgruppe erfolgt in einem einfachen autosomal dominanten Erbgang. Dabei ist das Allel A dominant gegenüber dem rezessiven Allel b. Da jedes Tier immer zwei Allele trägt, kann sich aufgrund der Dominanz von A hinter dem serologischen Ergebnis „Blutgruppe A“ genetisch verbergen, dass das Tier sowohl ein Allel A als auch ein Allel b trägt.
Bei Tieren mit der Blutgruppe AB wird vermutlich die Dominanz von A durch einen bislang unbekannten Faktor unterdrückt.
Die genetische Bestimmung der Blutgruppe bei der Katze erlaubt im Vorfeld von Verpaarungen die genetische Differenzierung der serologisch bestimmten Blutgruppe.
So ist es möglich das rezessive Allel b, welches mit dem Blutgruppentyp B assoziiert ist, zu identifizieren. Katzen mit zwei Kopien des Allels b bilden die Blutgruppe B aus.
Hinter der Blutgruppe A kann sich genetisch nicht nur ein reinerbiges AA sondern auch ein mischerbiges Ab Trägertier verbergen.
Eigene Untersuchungen zeigten, dass bei rund 65% der Katzen der Rasse Britisch Kurzhaar mit Blutgruppe A, bei 60% der Britisch Langhaar mit Blutgruppe A, bei 45% der Heiligen Birma und 40% der Somali mit Blutgruppe A das rezessive b-Allel vorhanden ist. Diese Tiere können bei Verpaarung mit B-Tieren reine b- Nachkommen (besitzen die Blutgruppe B) haben, bei Verpaarung von 2 A-Tieren, die beide genetisch Ab-Tiere sind, sind ebenfalls reine b-Nachkommen (besitzen die Blutgruppe B) möglich.
Zur Abklärung der genetischen Grundlage bei A- sowie bei AB-Katzen ist daher die genetische Untersuchung empfohlen. Ausnahmen wie Ragdoll, Türkisch Angora und einige weitere Rassen können genetisch nicht näher differenziert werden.

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http://www.laboklin.de

 

Statistiken von Laboklin (Labor für klinische Diagnostik)

 

Verteilung der Blutgruppen bei Katzen



Die hier aufgeführten Daten stammen aus eigenen Untersuchungen.
Sie entsprechen den Ergebnissen aus der internationalen Literatur

 

 

• Häufigkeit des Auftretens bei den verschiedenen Rassen

 
 
 
 
 
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